Ab dem Wahlabend am 26. September 2021 haben wir in einer repräsentativen Studie insgesamt 26.158 Menschen online zur ihren Wahl- und Nichtwahlmotiven bei der Bundestagswahl befragt. Unsere Analyse der Nichtwähler:innen zeigt, dass die deutliche Mehrheit von ihnen grundsätzlich bereit ist, wählen zu gehen. Nur ein Viertel von ihnen hat sich dauerhaft abgewandt und gibt an, grundsätzlich nicht wählen zu gehen.
Die Gründe für die Nichtwahl sind divers: das Gefühl, von keiner Partei vertreten zu werden (28 Prozent), keine überzeugenden Kanzlerkandidat:innen (25 Prozent) oder mangelndes politisches Interesse (19 Prozent) gehören zu den meistgenannten Begründungen.
Jede:r fünfte Nichtwähler:in hat sich erst am Wahltag selbst entschieden, nicht wählen zu gehen. Die Mehrheit davon wollte grundsätzlich wählen und gibt an, es am Wahltag zeitlich nicht geschafft zu haben. Ein lösbarer Konflikt, wie unsere Geschäftsführerin Jana Faus im Gespräch mit dem Spiegel analysiert. Reformen, wie die Wahlbenachrichtigung und Briefwahlunterlagen zusammen zu verschicken, oder die Wahl an mehreren Tagen abzuhalten, könnten ein erster Schritt sein. Langfristig müssten aber die gesellschaftlichen Ursachen einer geringen und sozial ungleichen Wahlbeteiligung angegangen werden.