Methodologie

Methoden-Update: Schwankungsbreite (20.07.2017)

Die aggregierten Umfragewerte des pollytix-Wahltrends liefern, wie auch die zugrunde liegenden Umfragen, keine exakten Werte sondern sind statistischen Schwankungen unterworfen. Aus diesem Grund werden beim pollytix-Wahltrend nicht nur die gewichteten Werte, sondern ebenfalls eine Spannungsbreite angezeigt, die diese Schwankungen berücksichtigt.

Methoden-Update: Koalitionsrechner (25.11.2016)

Der Koalitionsrechner erlaubt die Auswahl und Darstellung von bis zu drei alternativen Koalitionen im Zeitverlauf seit der Bundestagswahl 2009 bis heute.

Die Datenbasis des Koalitionsrechners ist der pollytix-Wahltrend, das täglich gewichtete Mittel aller Bundestagswahlumfragen der letzten zwanzig Tage. Da für die  Mehrheitsverhältnisse im Bundestag aber lediglich Parteien relevant sind, die die 5%-Hürde überschreiten, werden für den Koalitionsrechner Parteien an Tagen, an denen sie im pollytix-Wahltrend unter 5% liegen nicht berücksichtigt und nicht dargestellt. Die Werte der Parteien, die über 5% liegen werden dagegen ihrer Größe entsprechend auf 100% extrapoliert. Ausgewählte Koalitionen mit mehr als 50% haben die Mehrheit und werden mit einem Häkchen versehen.

koaltionsrechner_10fps

 

 

 

 

 

 

Methode des pollytix-Wahltrends

Der pollytix-Wahltrend berichtet täglich das gewichtete Mittel aller in den 20 Tagen davor erhobenen ‚Sonntagsfrage‘-Wahlumfragen zur Bundestagswahl. Tagesaktuell, präzise und politisch neutral.

Gewichtung
Im Gegensatz zu Kollegen in anderen Ländern haben wir uns für ein relativ einfaches, dennoch robustes und unmittelbar einleuchtendes Gewichtungssystem entschieden. Der pollytix-Wahltrend bedient sich lediglich zweier Gewichtungsvariablen: Letzter Tag der Erhebung und Anzahl der Befragten.

Letzter Tag der Erhebung:

Für die Berechnung des pollytix-Wahltrends ist das Datum der Erhebung einer Umfrage maßgeblich, nicht das Veröffentlichungsdatum.
Wenn eine Umfrage veröffentlicht wird, seit dem letzten Erhebungstag aber schon 9 Tage vergangen sind, dann sind objektiv gesehen die Ergebnisse schon recht alt, auch wenn die Umfrage ‚neu‘ veröffentlicht ist.
Eine Umfrage erhält daher am letzten Tag des Erhebungszeitraums ein Gewicht von 1,0. Danach wird das Gewicht jeden Tag um 0,05 reduziert. Nach 21 Tagen fällt die Umfrage dementsprechend ganz aus der Berechnung des täglichen gewichteten Mittels.
Die Idee dahinter ist intuitiv: Je aktueller eine Umfrage ist, desto stärker soll sie in die Gewichtung des täglichen gewichteten Mittels eingehen.
Gleichzeitig kann es durch diesen Modus zu dem Fall kommen, dass sich Daten durch das Hinzufügen einer Umfrage rückwirkend ändern. Welche Umfragen in die Berechnung der Werte eingeht, ist durch die Tabelle unterhalb des Charts ersichtlich.
Sehr selten kommt es vor, dass kein Erhebungszeitraum öffentlich verfügbar ist. In diesem Fall wird als letzter Tag der Erhebung ein arithmetisches Mittel angenommen: das arithmetische Mittel der Differenz zwischen Veröffentlichung und letztem Erhebungstag aller vorangegangenen veröffentlichten Wahlumfragen des ausführenden Umfrageinstituts seit der letzten Bundestagswahl. Liegen keine vorherigen Umfragen vor, wird die Umfrage nicht für die Berechnung des täglichen, gewichteten Mittels berücksichtigt.

Anzahl der Befragten:

Vereinfacht gesagt, gilt in der statistischen Theorie: Je höher die Fallzahl, desto geringer die Fehlertoleranz und desto genauer die Ergebnisse. Gleichzeitig hilft in der Umfrageforschung eine große Fallzahl nicht, wenn die Methodologie fehlerhaft ist und zum Beispiel die Stichprobe systematische Verzerrungen aufweist und somit die Grundgesamtheit nicht repräsentativ abbildet.
Bei der Berechnung des täglichen gewichteten Mittels für den pollytix-Wahltrend möchten wir daher die Größe des Erhebungssamples mit berücksichtigen, aber nicht überbewerten.
Zur Gewichtung nach Fallzahl berechnen wir daher in einem ersten Schritt die durchschnittliche Fallzahl der Umfragen der letzten 20 Tage. Darauf folgend werden Umfragen, deren Fallzahl unter dem Durschnitt liegen schwächer und dementsprechend Umfragen, deren Fallzahl über dem Durschnitt liegen, stärker gewichtet.
Bei Umfragen, für die keine Fallzahl verfügbar ist, nehmen wir mangels besserer Information, die geringste Fallzahl aller anderen Umfragen der letzten 20 Tage als Fallzahl an.

Legende

Datum: Das aktuelle Datum für die Werte des pollytix-Wahltrends. Alle in den letzten 20 Tagen erhobenen Umfragen gehen in die Berechnung des gewichteten Mittels ein.
Anz. Umfragen: Anzahl der in den letzten 20 Tagen erhobenen Umfragen, die in die Berechnung des gewichteten Mittels eingehen.

Befragte (mindestens): Gesamtzahl der Befragten aller für das gewichtete Mittel berücksichtigten Umfragen. Es handelt sich hierbei um die Mindestanzahl, da nicht für alle Umfragen die Fallzahl der Befragten verfügbar ist.

Weitere Anmerkungen

Politische Stimmung vs. Projektion: Bei Umfrageinstituten, die sowohl politische Stimmung als auch eine Projektion berichten, gehen die Werte der Projektion in die Mittelwertberechnung ein.
Sonstige Parteien: Wenn bei einer Umfrage ‚Sonstige Parteien‘ nicht gesondert berichtet werden, wird für diese folgender Wert angenommen: 100% – die Summe der Werte für die berichteten Parteien
Zeitraum des pollytix-Wahltrends: Die Berechnung des gewichteten Mittels beginnt am 17.10.2009, also 20 Tage nach der Bundestagswahl 2009. Somit gehen nur Umfragen in das gewichtete Mittel ein, die nach der Bundestagswahl 2009 durchgeführt wurden.

Methoden-Update bezüglich nicht berichteter Werte für kleinere Parteien (16.07.2013)

In den letzten Wochen wurden bei einigen Sonntagsfragen die Werte für kleinere Parteien wie Piraten und AfD nicht mehr gesondert ausgewiesen, da Institute Werte nur berichten, wenn diese in einer Umfrage eine bestimmte Schwelle (je nach Institut 1% bis 3%) erreichen.

Da der pollytix-Wahltrend im Berechnungszeitraum von 20 Tagen eine Vielzahl von Umfragen in die Berechnung der gewichteten Mittel einbezieht, war das Fehlen einzelner Werte unproblematisch und hatte nur einen marginalen Effekt auf den gewichteten Mittelwert, so lange für eine Partei nur bei ein bis zwei Erhebungen im Berechnungszeitraum keine Werte ausgewiesen wurden.

Das gehäuft auftretende Fehlen von Werten für kleinere Parteien in den letzten Tagen hat uns dazu bewogen, eine leichte Modifikation unserer Methodik vorzunehmen und die Werte entsprechend anzupassen, indem fehlende Werte für eine Partei durch das gewichtete Mittel der Werte aller Institute im Berechnungszeitraum für diese Partei ersetzt werden.

Naturgemäß betrifft diese – sowohl rückwirkend als auch zukünftig geltende – Modifikation nur kleinere Parteien und hat auf die Werte größerer Parteien keinen Effekt.