Neue Studie: Politischen Einstellungen von Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte

Für die Friedrich-Ebert-Stiftung haben wir die politischen Einstellungen von Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Migrationshintergrund allein kaum politische Einstellungen erklärt. Stattdessen wirken eine Vielzahl von sozialen, ökonomischen und individuellen Faktoren, wobei der soziale Status eine größere Rolle spielt als Herkunft oder Einwanderungsgeneration. Diskriminierungserfahrungen wie Rassismus und erhöhte Leistungsanforderungen prägen jedoch spezifische Herausforderungen.

Migrationsgeschichte nur ein Faktor unter vielen

Rund 21 Millionen Menschen in Deutschland haben einen familiären Migrationshintergrund, davon sind knapp 14% wahlberechtigt. Diese Gruppe versteht sich als Teil der Gesellschaft, bringt jedoch unterschiedliche Perspektiven durch Migrationserfahrungen und alltägliche Diskriminierung ein. Die Sorge vor dem Erstarken rechtsextremer Strömungen ist ausgeprägt; einige ziehen sogar Auswanderung in Betracht. Das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der etablierten Parteien ist gering, und das Demokratieverständnis zeigt sich häufig auf Meinungsfreiheit reduziert.

Die Debattenkultur, insbesondere im Kontext des Nahostkonflikts, wird als zunehmend eingeschränkt wahrgenommen. Menschen aus der Türkei, den Maghreb-Staaten, Syrien und Afghanistan äußern Bedenken über eine Verengung des Meinungskorridors.

Die Studie zeigt einen starken Wunsch nach Anerkennung und konkreten politischen Maßnahmen. Besonders Gastarbeiterfamilien erwarten Respekt für ihre Lebensleistung, etwa durch stabile Renten. Gleichzeitig lehnen viele eine Sonderbehandlung oder explizite Ansprache als „Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte“ ab. Der Fokus sollte auf alltagsnahen Lösungen statt auf symbolischen Gesten liegen.

Fazit und Handlungsempfehlungen

Parteien müssen klare Positionen gegen rechtsextreme Einflüsse einnehmen und Migration als gesellschaftliche Notwendigkeit positiv kommunizieren. Nur so können politische Repräsentation und Integrationspolitik glaubwürdig wirken.

Die Studie gibt es hier zum Download.

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