Neue Studie: Im vereinten Deutschland geboren – in den Einstellungen gespalten?

Am 09. November 2019 jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. Die Teilung Deutschlands ist Geschichte, die staatliche Einheit verwirklicht. Aus diesem Anlass haben wir zusammen mit der Otto-Brenner-Stiftung die Nachwendegeneration genauer unter die Lupe genommen: Welche Einstellungen zeichnen diejenigen aus, die die Teilung Deutschlands und „die Mauer“ gar nicht mehr selbst erlebt haben?

In einer zweistufigen empirischen Studie sind wir dieser Frage nachgegangen und haben die Befragten zu Hause besucht und qualitative Tiefeninterviews geführt sowie eine quantitative Online-Befragung durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Die „Mauer in den Köpfen“ der Nachwendegeneration bröckelt zwar, ist aber noch nicht vollständig abgetragen.

Für Ostdeutsche der Nachwendegeneration ist „ostdeutsch“ eher Teil ihrer Identität als „westdeutsch“ für gleichaltrige Westdeutsche.

Unterschiede in Demokratiezufriedenheit und Gerechtigkeitsempfinden sind stark durch ungleichwertige Lebensverhältnisse bestimmt.

Außerdem gibt es große Unterschiede bei der Sicht auf die Vergangenheit (Wiedervereinigung): Beispielsweise stimmen 57% der jungen Westdeutschen, aber nur 33% der jungen Ostdeutschen der Aussage zu, dass es heutzutage keinen Unterschied mehr macht, ob man aus West- oder Ostdeutschland kommt.

Aber was die Nachwendegeneration eint: Junge Bürger*innen in West und Ost schauen gleichermaßen zuversichtlich in die Zukunft.

Für alle Ergebnisse im Detail: Die Publikation mit der gesamten Studie steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.