Hass im Netz hat in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen. Grund genug, das Phänomen detaillierter zu betrachten. Dabei zeigt sich, dass Hass zwar alle treffen kann, aber manche Gruppen besonders häufig Hasserfahrungen machen müssen.
Vor allem Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund, junge Frauen und Menschen mit homo- oder bisexueller Orientierung sind besonders häufig betroffen.
Neben den persönlichen Auswirkungen, den der Hass im Netz für die Betroffenen hat, zeigt sich, dass er auch gesellschaftliche Auswirkungen hat. Zum einen führt er zum Rückzug aus den demokratischen Diskursen: Mehr als die Hälfte der Befragten bekennt sich aus Angst vor Hass im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung oder beteiligt sich weniger häufig an Diskussionen. Zum anderen ziehen sich insbesondere die Betroffenen häufiger gänzlich von den Plattformen zurück.
Der Hass ist laut, der Rückzug hingegen ist leise. Was also tun?
In der Studie haben wir verschiedene politische Forderungen gegen Hass im Netz vorgelegt. Dabei zeigt sich eine breite Zustimmung zu den diversen Vorschlägen – und zwar über alle politischen Lager hinweg. Vor allem sollen die Plattformbetreibenden mehr Verantwortung übernehmen, auch in finanzieller Hinsicht.
Alle weiteren Ergebnisse gibt es beim Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz.
Die Studie „Lauter Hass – leiser Rückzug“ wurde 2023 von den zivilgesellschaftlichen Organisationen Das NETTZ, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, HateAid und den Neuen deutschen Medienmacher*innen als Teil des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz in Auftrag gegeben.